Zu dem Feierabendbier kamen noch jede Menge Leute aus dem Dorf.
Es ging um Uwe , den sie mit Hilfe des Wirtes der Gastätte abgelenkt
hatten um ungestört miteinander reden zu können.
Es ging darum , dass Uwe immer und überall zur Stelle war und half
aber nie etwas dafür annehmen wollte.
Als endlich alle da waren , wie man an den Autos sehen konnte
waren einige "gut Betuchte" dabei erinnerte man sich an den be -
liebten Jungen den die meisten , unter schwierigsten Bedingungen
aufwachsen sahen.
So sprachen sie darüber wie er schon in jungen Jahren versuchte
alles zu reparieren während sein
Vater besoffen in der Scheune lag. Und wenn es nicht klappte
bekam er von seinem kolerischen Alten auch noch Prügel.
Herr Müllerschön wusste noch , dass sein Vater ihn , mit dem kaputten
Grubber aufs Feld schickte obwohl an diesem Morgen seine Mutter
gestorben war. Alle Leute, die das mitbekommen hatten schüttelten
nur den Kopf und bedauerten den 15 jährigen Jungen der trotz
allem versuchte die Arbeit gut zu machen.
Als sich sein Vater dann ( manche meinten endlich ) totgesoffen hatte
stand er vor einem maroden Hof , alten klapprigen Maschinen und einem
Schuldenberg aber er liess sich nicht unterkriegen und lehnte jede
Form von finanzieller Hilfe ab. Stattdessen half er wo er konnte , wie
Herr Gunzweiler zu erzählen wusste."Ich hatte mit meinem , damals
ganz neuen , G 500 eine Panne ...
... und Uwe kam des Weges. Er hielt sofort an und als er sah , dass
wir nichts tun konnten , lies er seinen Hänger stehen und schleppte
mich in die Werkstatt. Ich wollte ihm wenigstens Spritgeld geben aber
er nahm es nicht an.
"Genau" sagte Opa Hinerksen , " als ich den schweren , alten Schrank
gekauft habe war er auch sofort zur Stelle , brachte ihn mir nach Hause ,
schleppte ihn in die Wohnung und baute ihn auf. Und auch da nahm er nichts
ausser einem "Danke schön" an. "
Auch der Vorstand des Yachtclubs wusste von Uwes Hilfe und Einsatz
zu berichten. "Als der Bootssteg beim Bad kaputt ging war er gleich
zur Stelle , brachte sogar Holz mit und reparierte alles. Auch von uns
wollte er , ausser einer Einladung etwas zu trinken , nichts annehmen."
Die pensionierte Frau Prof.Dr.Dr. Halmackenreuther-Grossesteinbacher
erinnerte , dass Uwe für sie einkaufte wenn es ihr wieder einmal
schlechter ging und sie jeden Sonntag abholte um mit ihr zum
Gottesdienst zu fahren. Und auch bei ihr wollte er nichts annehmen.
Das zog sich wie ein roter Faden durch alle Schilderungen , auch die
von Rentner Hintergraupner der ein paar Kaninchen hatte. Uwe
brachte ihm jeden Monat einen Ballen Heu vorbei und mit Ach und
Krach aktzeptierte er ein mal eine Flasche Wein als Dank.
Dann erzählte Michi wie er es geschafft hatte Uwes Vertrauen zu
gewinnen."Er war mit seinem alten Mähdrescher hinter unserem
Hof beim Dreschen. Da er , wie immer , ganz alleine war ging ich
zu ihm hinaus.
Als er mich sah , hielt er an und stieg ab. Wir unterhielten uns und
dabei bot ich ihm , in Bäuerlicher Kameradschaft , an seinen Hänger
zu holen damit er nicht zurückfahren musste um abzupumpen.
Zuerst wollte er nicht aber ich redete weiter und überredete ihn.
Und so schaffte ich es , dass wir zum ersten Mal zusammengearbeitet
haben und sich ganz langsam eine Freundschaft entwickelte. Nach
und nach lernte er dann auch Sepp und Manny kennen und so kam
es , dass wir jetzt so eng zusammen arbeiten.
Dann erinnerte sich Manny an den schlimmsten Tiefschlag, den Uwe
einstecken musste. Der Tag an dem der alte Lizzard Drescher Feuer
fing und er hilflos zusehen musste, wie die Maschine abbrannte.
Alle waren sich einig , dass es endlich Zeit war Uwe etwas von dem
zurückzugeben was er ihnen alles Gutes getan hat.
Der Maschinenhändler , dem er auch immer wieder geholfen hatte sagte:" Ich weiss
, dass Uwe immer davon geträumt hat einen John Deere zu besitzen.
Jetzt hat er , nach Jahren härtester Arbeit und Einsparungen das
Grundmodell ohne grosse Ausstattung gekauft. Ich bekomme in
Kürze einen neuen 8220 rein, den ein Kunde nicht abnehmen kann
und hätte jemanden der Uwes 7800 sofort zum Neupreis nehmen
würde. Wenn wir zusammenlegen um die Preisdifferenz auszugleichen
würde mir schon was einfallen wie wir den Tausch hinbekommen
ohne das er etwas merkt. Ich hab auch schon mit JD verhandelt
und wir bekämen einen sehr guten Preis an dem ich selbstver -
ständlich nichts verdienen will , im Gegenteil ich lege die ersten
1000 Euro auf den Tisch. Und so legten alle die da waren etwas
dazu.
Die Besprechung bei Sepp zog sich , durch die ganzen Erinnerungen
bis in die Nacht hinein. Man sass gemütlich zusammen und war echt
baff als man das Endergebnis der Sammlung sah.