Auch die drei Heins sahen was da auf sie zukam und glaubten
ihren Augen nicht zu trauen.Der Alte brüllte los " Himmel , Ar...
und Wolkenbruch schaut euch das an. Die lassen den Deppen
mit dem Trisix fahren.Ich hatte wegen einer Probefahrt gefragt
aber die haben nein gesagt".
Schreien im Auto war noch nie gut , besonders dann nicht wenn man
einen , sowieso nervösen , Sohn am Steuer hatte.
Der grosse Hein , der am Steuer sass errschrak dermassen ,
dass er das Lenkrad verriss und vor dem Schlepper nach
links über die Strasse schoss.
"Festhalten" schrie er noch als der , fast neue Geländewagen ,
trotz Vollbremsung in den Graben rutschte
Ein Krachen und das Geräusch von reissendem Metall , dann
war plötzlich Ruhe und der Hummer stand , mit den Vorder -
rädern im Fluss.
Durchgeschüttelt und erschrocken stiegen die drei aus
um den Schaden zu begutachten. Dabei sahen sie sehr
schnell , dass die Vorderachse rausgerissen und die rechte
Radaufhängung abgebrochen war.
Der Alte bekam einen Anfall , denn der Hummer war sein
Ein und Alles. Er tobte und schob die Schuld sofort auf
Sepp. Nicht er , nicht sein Sohn der gefahren war , nein
Sepp war schuld und dafür musste er noch mehr büssen.
Sepp hatte umgedreht , hielt an und fragte ob er selbst
helfen konnte oder Hilfe holen solle. Das wurde von den
Heins , in einem sehr abweisenden Ton verneint.
Also fuhr Sepp , der sich verständlicherweise keiner Schuld
bewusst war weiter. Er hatte schliesslich noch eine gute
dreiviertel Stunde und er wollte jede Sekunde davon aus-
kosten.
Und wieder etwas schief gegangen bei den Heins. Innerhalb
von zwei Tagen. Und wieder wird es teuer. Und wieder sind
die anderen Schuld.
Da die Brücke nicht weit von Sepps Hof entfernt liegt ,
hörten die dort den Krach. Der Fendt Chef verlor etwas
an Gesichtsfarbe und wollte sofort los um nachzusehen
ob seinem Prachtstück etwas passiert ist. Michi und Uwe
sprangen in den Bus während Manny , der seiner Frau
einen schönen Abend versprochen hatte , zähneknirschend
nach Hause ging. Kurz darauf waren sie an der Brücke und
sahen nur Heins Hummer halb im Bach stehen. Hein Junior
kam sofort angerannt und fragte den Fendt Mann ob er
ihn und seinen Bruder schnell zum Hof fahren könnte um
Bergungsgerärt zu holen.
Und schon hörte man das Lalülala der Feuerwehr und
Polizei die von Sepp verständigt wurden. Im Schlepp-
tau kam auch gleich die Absperrtruppe mit.
Die Polizei traf kurz vorher ein , schaute hinunter und
meinte " Hat der Hein noch nicht genug angerichtet ? Muss
er jetzt auch noch seinen Hummer zusammenlegen"?
Sepp ging es unterdessen prächtig. Er rauschte mit seinem
Traum auf Rädern kreuz und quer über die Insel. Natürlich
auch an allen Stellen vorbei wo man ihn sah und er winken
konnte. Es gefiel ihm einfach die Leute die ihn kannten mit
offenen Mündern hinter ihm herschauen zu sehen.
An der Brücke trafen nun auch die Feuerwehr und die
Gemeindearbeiter ein.
Die beiden Hein Söhne hatten den Hof erreicht , sagten sogar
"Danke" als sie aus dem Bus sprangen und rannten zu den
beiden Fahrzeugen mit denen sie den Hummer zu retten
hofften.
Ein Polizist hatte sich zum , völlig entnervten , Hein hinab
begeben um sich den Schaden anzusehen und zu fragen
was eigentlich passiert war.
Der brüllte gleich los. Seine Stimme überschlug sich dermassen ,
dass der Polizist nur heraushörte : "Der blöde Sepp ist Schuld"
Da der aber nirgends war und oben auch keine Spuren zu sehen
waren , glaubte der Freund und Helfer nicht , dass das stimmte.
Oben hörten auch die anderen diese Brüllerei. Michi und Uwe
mussten sich das Lachen verkneifen , die Feuerwehrleute
machten sich fertig um nachzuschauen ob etwas an Flüssigkeiten
aus dem Unfallwagen ausgelaufen ist und der zweite Polizist
schüttelte nur den Kopf.
Die Feuerwehr schaute sich alles genau an und konnte
erleichtert feststellen , dass alles dicht geblieben war.
Dann kamen die Söhne mit Kranunimog und HKL zurück.
Der Unimog wurde , so gut es ging , in Stellung gebracht.
Der Fendt Chef hatte , bei Michi und Uwe , angehalten und
erfuhr , dass Sepp den Unfall gesehen und Hilfe gerufen hatte ,
dann aber weiterfuhr da er von den Heins weggeschickt wurde.
Dem Flagschiff von Fendt war nichts passiert.
Hein Junior hatte mittlerweile ein Stahlseil am Hummer
befestigt und begann mit dem Kran zu ziehen.
Der Unimog bekam Schlagseite als der grosse Hein zu ziehen
begann.
Da sie nicht mehr gebraucht wurden und der Fendt Chef
beruhigt war verliessen die beiden Fahrzeuge die Bergungs -
stelle um nicht im Weg rumzustehen.
Sepp hatte zwischenzeitlich einen Anruf von Michi erhalten ,
dass die Polizei ihn doch kurz sprechen wollte. Da er seine
Zeit mit dem Trisix schon fast verfahren hatte kam er um
den kleinen Hügel herum wieder zur Brücke.
Ein Polizist ging zu Sepp und fragte ihn nach seiner Sicht
des Unfalls , der andere ging mit Hein zum Unimog. Als
er sah wie sehr sich der Unimog neigte , sich der Hummer
aber nicht bewegte ordnete er an die Versuche zu stoppen
bevor der Unimog auch noch im Graben liegt. Trotz
Protest der Heins rief der Wachtmeister einen Autokran.
So wurde der Unimogkran eingeklappt und der Polizist
durfte sich erneut die Maulerei und Beschimpfungen vom
Alten Hein anhören.
Zum Glück war der Kran sehr schnell da und so konnte
der Beamte gehen um sich um den Verkehr zu kümmern.
Ihm fielen sowieso schon fast die Ohren ab.
Mit dem Autokran ging dann alles sehr schnell. Genaustens
beobachtet von den beiden Heins , wurde der Hummer
angehängt und angehoben.
Langsam wurde er , über die Strasse , zum bereitstehenden
LKW geschwenkt...
...und vorsichtig abgelassen , wieder strengstens beäugt vom
Besitzer und dessen Sohn.
Da stand er nun. Vorne ziemlich geschrottet. Der Stolz des
Alten - kaputt. Und wieder eine dicke Rechnung zu erwarten.
Der grosse Hein musste mit der Polizei auf die Wache , die
anderen beiden fuhren mit MAN und Unimog nach Hause.
Dort angekommen luden sie den Hummer vor der eigenen
Werkstatt ab.
Der Alte stand da und stierte das Auto an. Da kam ein neuer
Ausbruch : "Den mach ich platt , der Sepp bekommt keinen
Fuss mehr auf den Boden wenn ich mit ihm fertig bin"
Solche und weitere Drohungen gingen den ganzen Abend
weiter. Auch als der grosse Hein wieder da war schimpfte
der Alte in einem Stück. Ihn zu beruhigen hatte keinen
Sinn wenn er mal so in Fahrt war. Also gingen die Jungs
auf ihre Zimmer , setzten sich Kopfhörer auf und lauschten
deutsche Schlagermusik von Andrea Berg und Ähnlichen.
Somit neigte sich auch der Freitag dem Ende zu.