Die Mulde lief langsam voll und so setzte sich der Grosse Pumptankwagen
in Bewegung um die Brühe zu übernehmen.
Am Parkplatz wurden sofort die notwendigen Schläuche verlegt und mit dem
umpumpen begonnen.
Zwischenzeitlich wurden die Verletzten in das nächste Krankenhaus gebracht.
Atemwege und Haut waren doch sehr gereizt , bei dem Sanitäter der ohne Anzug
dort war gab es sogar mittlere Verätzungen.
Nach einiger Zeit waren die 5000 Liter Tanks leer und die Giftbrühe so
verdünnt und unschädlich gemacht , dass die Feuerwehr , ein zweites Mal
an diesem Tag , abrücken konnte.
Auch das DRK packte wieder alles ein und war im Grunde froh , dass es
doch glimpflich abgelaufen war.
So verliess der Convoi den Ort des Geschehens und war froh hoffentlich
Feierabend zu haben.
Die Chemie Entsorger jedoch hatten noch jede Menge Arbeit.
Nocheinmal kam das Neutralisierungsmittel in die Mulde und wurde
gleichzeitig abgepumpt , sodass nur noch die Behälter drin liegen blieben.
Ausserdem wurde der ganze vordere Parplatz gründlichst gereinigt.
Dann hatten es auch die Grünen Jungs geschafft , packten alles ein
und stiegen in ihre Fahrzeuge.
Die Mulde mit den Resten wurde , unter Polizeischutz , zu einem
Sachverständigen gebracht der nocheinmal genaustens anlysieren
sollte was jetzt genau die Ursache für diese Reaktion war.
Und so rückten die Spezialisten auch ab um in den verdienten
Feierabend zu kommen.
Auf einem Hof in der Nähe gab es dagegen lange Gesichter.
Vater Hein und seine beiden Söhne lamentierten über den
schlecht verlaufenen Tag und die Verluste die sie hatten.
Geld weg , Strafantrag mit Gerichtsverhandlung , Ware weg
und Juniors Unfall , die Herren waren bedient.
"Immer trifft es uns" maulte Hein und seine Söhne stimmten
ihm zu. "Und die anderen haben alle Glück gehabt und haben
Saat und Dünger zu einem super Preis bekommen. Aber das
werden sie noch zu spüren bekommen , dass keiner bessere
Geschäfte macht als die Familie Hein. Uns wird schon was
einfallen um denen die Freude zu verderben".
Somit war der Donnerstag , der bei den vielen Helfern der
Rettungskräfte als der "Katastrophen Donnerstag" in Erinnerung
blieb zu Ende.
Früh am nächsten Morgen fuhr Sepp mit seinem Fendt , den er
als grosser Fendt Fan über alles liebte , zu seinem Feld. Da er
gestern , durch Kontrolle und Stau wegen des Dorfunfalls ,
nicht selbst dazu gekommen war zu grubbern hatte er einen
Lohnunternehmer beauftragt das gleich früh zu erledigen.
Als er über die Brücke kam sah er , dass der gleich mit zwei
Treckern auf dem Feld war und das meiste schon geschafft
hatte.
Hocherfreut über die Zuverlässigkeit und Schnelligkeit klappte er
seine Saatmaschine aus und begann zu säen.
Die erste Maschine des LU hatte ihre Arbeit erledigt und
wartete auf den Kollegen der gerade seine letzte Bahn
zog um dann gemeinsam zum nächsten Auftrag zu fahren.
Als sie dann gemeinsam losfuhren und an der Kreuzung
an der Hauptsrasse ankamen sahen sie die Vorboten der ,
schon seit Wochen , angekündigten Ausstellung bei dem
ortsansässigen Landmaschinenhändler. Das aber gleich ein
Showtruck und der Showtrecker mitkamen hätten sie
nicht erwartet.
Bei Manny ging der Freitag noch etwas früher los als bei Sepp.
Er hatte bei der letzten Auktion ein paar Rinder ersteigert die
heute früh kommen sollten. Avisiert war der Transport auf 6.00
Uhr und der Viehtransporter kam auch wie verabredet.
Der Fahrer hatte Mannys Hof gut gefunden und kam langsam
hergefahren.
Er drehte die Seitenscheibe nach unten um
Manny zu fragen, wo die Kühe denn nun hinsollten.
Manny erklärte ihm, dass er gleich mit seinem Trekker voraus
zur Kuhweide fahren wollte. Er sollte einfach hinter ihm
herfahren.
Dann ging Manny zu seinem Traktor ...
... und vor los. Der Viehtransporter drehte um und folgte ihm.
Als sie bei der Kuhweide angekommen waren,
stellte Manny seinen Schlepper zur Seite und wies den Fahrer
rückwärts Richtung Weidezaun ein.
Der Fahrer stieg aus und beprach mit Manny, wie die Tiere am
besten ausgeladen werden sollten.
Manny öffnete schon mal das Gatter.
Er hatte acht neue Kühe bestellt. Das abladen ging reibungslos
bis auf die letzten beiden Kühe. Die waren leider etwas unternehmungslustig
und wollten noch nicht zu ihren Kameraden auf die Weide. Ihnen stand die
Stimmung erst noch nach etwas Bewegung.
Zu Mannys Schrecken lief die eine nach rechts und die
andere am Weidezaun entlang, genau in die andere
Richtung. "So ein Mist!" schimpfte er und rannte hinter
der einen Kuh her.
Der LKW-Fahrer runzelte die Stirn und
schaute der anderen Kuh nach.
Dann wandte er sich um und lief gemeinsam mit Manny hinter
der ersten ausgebüxten Kuh her. Vergeblich, die Viecher waren
ganz schön schnell.
Die Kuh wollte einfach nicht gefangen werden und gallopierte davon.
Manny fiel zum Glück ein, dass zwei Freunde von ihm,
Michi und Uwe, auf ihren Feldern in der Nähe am Arbeiten
waren. Mit seinem Handy rief er sie an und bat sie , so
schnell wie möglich zu kommen, weil ihm zwei Kühe entlaufen
waren.Da den beiden schon mal etwas Ähnliches passiert war,
liessen sie alles stehen und liegen und fuhren auf dem schnellsten
Weg zu Mannys Kuhhof.
Uwe, der vorausfuhr, sah die flüchtende Kuh und versuchte ihr den
Weg abzuschneiden.
Das gelang ihm auch. Quer fuhr er vor sie hin.
Michi, der hinterherkam kapierte sofort, was Uwe beabsichtigte.
Er schnitt ihr den Rückweg ab. Inzwischen kamen Manny und
der LKW-Fahrer auch schon angerannt.
Mal schauen ob unsere Cowboys Erfolg haben und ob sie die zweite
Kuh auch erwischen.